Über uns
Naturbewusst. Weltoffen. Wanderfreudig.
Naturfreunde Oberursel - über 100 Jahre Vereinsgeschichte in Oberursel
(Gründung: 1921)
Die Geschichte der Naturfreunde Oberursel begann 26 Jahre nach Gründung der
Bewegung in Wien (1895), im Mai des Jahres 1921.
Schon innerhalb kurzer Zeit spielten die Naturfreunde im Vereinsleben der Stadt Oberursel, die damals rund 22.000 Einwohner hatte, eine dominierende Rolle.
Durch stetigen Mitgliederzuwachs wurde 1926 der Entschluss gefasst, ein kleines, dem Zerfall ausgesetztes Haus in Hundstall – heute Hunoldstal – zu erwerben. Der Kaufpreis wurde durch Darlehensscheine á 50 Reichsmark finanziert. Wir sprechen hier von einer Zeit, in der eine Arbeitswoche noch 54 Stunden hatte. Daher ist es umso höher anzurechnen, dass das Haus in vielen Stunden Eigenarbeit der Mitglieder, während ihrer damals sehr knapp bemes-senen Freizeit aufgebaut wurde.
Im Jahr 1928 war es geschafft. Das Haus war fertig. Es gab einen Gruppenraum sowie Schlafräume mit Strohsäcken.
Das Angebot der Naturfreunde Oberursel war auch zur damaligen Zeit schon vielfältig, von Wanderungen bis hin zu einer Fahrradgruppe.
Doch schon im Sommer des Jahres 1933 verboten die nationalsozialistischen Machthaber den Verein und er musste aufgelöst werden. Der gesamte Besitz wurde beschlagnahmt und den Vereinsmitgliedern der Zutritt zu ihrem Vereinshaus untersagt.
Es gab Hausdurchsuchungen bei den bis zum Verbot tätigen Vorstandsmitgliedern. Es kam zu Beschlagnahmungen persönlichen Eigentums, teilweise mussten sich frühere Mitglieder täglich bei der Polizei melden, kamen in Haft, ins Zuchthaus oder sogar in ein Konzentrations-lager.
Die letzten Kriegsjahre waren voller Entbehrung.
Doch dann nach Ende des Krieges erschien im Oktober 1945 in der „Frankfurter Rundschau“ ein Aufruf der amerikanischen Naturfreunde zum Wiederzusammenschluss.
Der Wiedergründung des Vereins stand nun nichts mehr im Wege. 1946 erhielt der Verein die Lizenz für das Tätigkeitsgebiet „Wandern und Reisen, Pflege des Naturschutzes, Volkslieder und Volkstänze, zweckentsprechende Vorträge und Ausstellungen.“
Nur das Häuschen in Hunoldstal stand nicht mehr zur Verfügung.
Anfang 1947 konnte glücklicherweise mit der Stadt Oberursel ein Pachtvertrag über die halb zerfallene Schuckardts-Mühle geschlossen- und diese 1953 sogar erworben werden.
In den folgenden Jahren wurden das Haus und der Verein wieder vollständig aufgebaut.
Heute hat der Verein wieder rund 100 Mitglieder, ein Gästehaus mit verschiedenen Zimmern, Aufenthaltsräume und Selbstkocher-Küche. Wanderungen, Vorträge, Besichtigungen und die Unterstüzung der Stadt Oberursel bei dem jährlichen „Jazz meets Mühle“ zeichnen den Verein aus.
Weltweit verfügen die Naturfreunde über 700 Gästehäuser in jeder Austattungsvariante und freuen sich über eine halbe Million Mitglieder, die aktiv Freizeitgestaltung und Naturschutz mit und in der Natur betreiben und fördern.